Frage:
Liebe Vivian
Wie kann ich folgende Vorkommnisse einordnen? Es ist manchmal etwas verwirrend und ich frage mich dann auch, ob ich geistig vielleicht etwas derangiert bin. Manchmal höre ich zum Beispiel das Telefon klingeln – doch wenn ich den Höhrer abnehmen will, sehe ich, dass laut Display gar niemand angerufen hat. Wenige Sekunden später klingelt es dann tatsächlich. Und wenn ich mich erkundige, war es der erste Anruf, den die Person machte.
Oder ich sehe jemanden und „weiss“ dann einfach, dass diese mir unbekannte Person seiner Mutter gleicht, da ich sie wie „parallel“ sehe. Weil ich ein sehr neugieriger Mensch bin, überwinde ich meine Scheu und frage bei der Person nach, die dann ganz erstaunt meinen Eindruck bestätigt. Oder ich hatte über längere Zeit das beklemmende Gefühl, dass hinten in meinem Kombi noch irgend „etwas anderes“ mitfuhr und ich fühlte mich deswegen gehetzt (obwohl ich keine Raserin bin!). Nachts hatte ich Alpträume: Ich träumte, mit dem Auto zu fahren. Plötzlich kam ein Ball aus dem nichts auf die Strasse geflogen. Ich dachte, wo ein Ball ist, wird auch ein Kind nicht weit sein und machte eine Vollbremsung. Das Kind rannte auf die Strasse. Am nächsten Tag erlebte ich dann tatsächlich diesen Szene in der Realität. Hätte ich nicht vorher alles im Traum durchgespielt, hätte ich das Kind wahrscheinlich angefahren – oder schlimmeres. Ich dachte zunächst, damit sei der „Spuk“ beendet. Doch das beklemmende Gefühl im Auto und die Alpträume blieben, bis ich einige Tage später bei schlechtem Wetter tatsächlich einen Unfall verursachte – zum Glück nur Blechschaden, niemandem wurde ein Haar gekrümmt. Der ganze Unfall lief für mich wie in Zeitlupe ab und ich handelte erstaunlich cool, zudem hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass mein toter Bruder, den ich gar nicht gekannt hatte, auf mich aufpassen würde. Das beklemmende Gefühl und die Alpträume waren dann weg. Sind das alles psychologisch erklärbare Schutzmechanismen?
Ich habe das Gefühl, etwas dünnhäutig zu sein und leide oft unter diesen Eindrücken und Gefühlen, selbst wenn sie mich nicht direkt betreffen. Ich würde mich gerne etwas schützen können, habe aber Angst, gefühllos und kalt zu werden, was ich auf keinen Fall sein möchte. Meine Frage ist: Bin ich geistig gesund oder sollte ich das besser abklären lassen (ich habe nämlich auch einmal ein Gespenst gesehen)? Gleichzeitig habe ich Angst, mit Medikamenten in Watte gepackt zu werden. Falls ich Okay bin, wie gehe ich mit all dem um?
Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Nora
Antwort:
Liebe Nora
Für mich, aus langjähriger Erfahrung, ist es normal, wenn ein Mensch medial ist und Gespenster, Dinge, Wesenheiten oder Verstorbene sieht, die andere nicht sehen. Deswegen ist man nicht krank, aber vielleicht beruhigt Dich ein Besuch bei einem Arzt. Medialität ist nichts, wovor man Angst haben muss, vor allem nicht, wenn man weiss, was Medialität genau ist und wie man damit umgehen kann.
Dein verstorbener Bruder war sicher bei Dir um zu helfen und auch andere Helfer aus der geistigen Welt, die jeder Mensch hat, geben Dir Zeichen und zeigen Dir damit, dass sie für Dich da sind. Der Umstand, dass Du Deinen Bruder nicht gekannt hast, spielt auf der geistigen Ebene keine Rolle. Er freut sich sicher, wenn Du ihm manchmal liebevolle Gedanken sendest.
Wenn Du lernst, Dich abzugrenzen und abzuschirmen, hat das keinen Einfluss auf Deine Gefühle, Du musst Dir deswegen keine Sorgen machen. Medikamente würde ich deswegen auch nicht nehmen, das siehst du richtig.
Für mich bist Du auf jeden Fall geistig kerngesund und ich gratuliere Dir zu Deiner Medialität. Nimm sie als Geschenk an.
Vielleicht tröstet es Dich ein wenig, wenn ich Dir sage, dass auch ich noch oft unter meiner Dünnhäutigkeit leide – trotz all der Ausbildungen, die ich gemacht habe -wahrscheinlich geht das nie ganz weg – aber man lernt damit zu leben und mit entsprechenden Übungen geht es etwas leichter.
Es ist bestimmt auch für dich von Vorteil, wenn Du lernst, bewusst mit Deiner Gabe umzugehen und sie dann auch kontrollieren kannst. Damit meine ich nicht, dass Du jetzt ein professionell arbeitendes Medium werden sollst, aber diese Fähigkeiten, wenn man sie richtig nutzt, können im Leben von grossem Vorteil sein. Das zeigt ja auch Dein Beispiel mit dem Traum und dem Kind.
Du kannst Deine Medialität für Dich selber einsetzen, aber auch um anderen Leuten zu helfen, denn das ist wunderschön.
Wenn eine Ausbildung zum Medium für dich in Frage kommt, könntest du dir ein Medium suchen, das Deiner „Wellenlänge“ entspricht und bei diesem in die Lehre gehen. Falls Du Dir keine Ausbildung leisten kannst, gibt es auch die Möglichkeit, Dich einem Zirkel anzuschliessen, wo Du mit Leuten üben kannst, welche in einer ähnlichen Situation wie du sind. Es gibt auch Tagesseminare, die nicht so teurer sind wie eine lange Ausbildung.
Du kannst auch mir in Kontakt bleiben und ich werde Dir gerne mit Rat weiterhelfen, wenn ich es kann.
Wichtig ist, dass Du Dich von Deiner Intuition, welcher Du vertrauen kannst, leiten lässt, dann findest Du, was Dir am besten weiterhilft.
Mit besten Grüssen
Vivian
Bücher:
Neale Donald Walsch – „Gespräche mit Gott“, Band drei (darin hat es eine ausgezeichnete Beschreibung über alles, was Medialität beinhaltet)
Pascal Voggenhuber – „leben in zwei Welten“, „Nachricht aus dem Jenseits“
Christina Wiesner Sonnenbaum – „mit erweiterter Wahrnehmung leben“, „mit Fremdenergien umgehen“.
Weitere Bücher finden sich auf dem Forum
Adressen für Ausbildungen, Seminare, Demonstrationsabende: