Unverarbeitete Trauer

Frage:

Liebe Vivian

Vor einigen Jahren hatte ich eine Nahtoderfahrung gemacht. Ich hatte einen Herzstillstand und man hat mich wiederbelebt. Ich kam für einen kurzen Moment in einen Tunnel mit Licht und es war sehr schön aber eine Stimme teilte mir mit das für mich meine Zeit noch nichtgekommen sei. Ich habe seither keine Angst mehr vor dem Tod.

Mein Freund hat gestern zum zweiten Mal folgende Erfahrung gemacht und das im Wachzustand so wie er meint und ich es gestern auch mitgekriegt habe. Er hat mir ähnliches geschildert aber das es bei ihm geklopft/geläutet hätte und jemand hätte ihm gesagt das er jetzt abgeholt wird. Er war total verstört danach und hat geweint und ist heute noch irgendwie verwirrt. Können Sie mir/uns sagen was das zu bedeuten hat? Ich weiss, er hat Angst vor dem Tod da seine beiden Elternteile früh gestorben sind. Seine Eltern starben beide an einer Krankheit, deswegen vermeidet er auch jeden Arztbesuch.

Vielen lieben Dank für ihre Antwort.

Nadja

 

 

Antwort:

Liebe Nadja

Angst vor dem Tod ist etwas völlig natürliches. Ich kann gut verstehen, dass Sie durch Ihr Erlebnis die Angst verloren haben. Nur sind Sie in diesem Punkt eine Ausnahme.

Was Ihr Freund erlebt hat, waren meiner Meinung nach Manifestationen seiner Ängste vor Krankheit und Tod, die sich in den Klopfgeräuschen und den Stimmen geäussert haben und aus seinem Unterbewusstsein aufgestiegen sind.

Seine Ängste stehen meiner Ansicht nach in einem direkten Zusammenhang mit dem Umstand, dass er den Tod seiner Eltern nie wirklich verarbeitet hat.
Eine gute Möglichkeit zum Verarbeiten würde darin bestehen, dass er viel mit Ihnen über seine Eltern und deren Sterben spricht. Selbstverständlich könnte er dies auch mit einem Therapeuten tun.

Wird das Problem der Angst durch die Trauerarbeit nicht gelöst, könnten sich die Manifestationen seiner Ängste vielleicht noch verstärken. Anhaltende Furcht kann unter Umständen schwerwiegende gesundheitliche Folgen auslösen.

Ein Check-up bei einem Arzt würde sicher zu seiner Beruhigung beitragen und ihm ein bisschen die Angst vor möglichen Krankheiten nehmen. Eventuell wird Ihr Freund während der Trauerarbeit seine Ansichten bezüglich möglichen Erkrankungen ändern.

Es wäre gut, wenn er sich seinen Ängsten mutig stellen könnte und die anstehende Aufarbeitung seiner Trauer angehen würde, zumal er dabei ja offensichtlich auch auf Ihre liebevolle Hilfe zählen kann. Bestimmt gelingt es Ihnen, Ihren Freund in schwierigen Momenten zu beruhigen. Sprechen Sie ihm Mut zu.

Auf jeden Fall wollte niemand Ihren Freund abholen. Er erlebte lediglich Manifestationen seiner eigenen Ängste.

Ich wünsche Euch Beiden alles Gute
Beste Grüsse
Vivian

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